Sternwarte

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Finsternisse/Bedeckungen

Nicht jede Bedeckung ist so spektakulär :-) :

Eine ereignisreiche Saturnbedeckung durch den Mond

In den frühen Morgenstunden des 2. März war es wieder einmal soweit, der Ringplanet Saturn sollte sich für eine halbe Stunde hinter unseren Erdtrabanten verstecken.
Natürlich wollte ich diesem Ereignis beiwohnen und fieberte schon Tage zuvor dem Naturschauspiel entgegen. Am Abend der besagten Nacht beobachtete ich besorgt das Wetter welches – wie immer- nicht gerade zum Besten stand. Gegen 20:00 Uhr fing es an zu stürmen, gefolgt von starken Regenschauern...
Trotz dieser düsteren Aussichten stellte ich den Wecker auf  3:00 Uhr, mit der inneren Einstellung, liegenbleiben zu können.
Als mich das Klingeln aus dem tiefen Schlaf holte, schaute ich müde aus dem Dachfenster in Richtung Osten – da waren Sterne zu sehen. Schnell sprang ich aus dem Bett und stand 5 Minuten später vor der Tür. Im Südwesten hing der Mond am Himmel, dicht bei ihm eine winziger Punkt, der Saturn. Jetzt mußte alles schnell gehen, da ich aufgrund des Wetters nichts vorbereitet hatte. Ich mußte noch 5 Minuten zur Sternwarte fahren und mit einem Satz wollte ich auf mein Fahrrad aufspringen – dachte ich zumindest. Leider ist das hintere Ritzel der Radnarbe abgenutzt und damit drehte die Pedale durch und ich lag lang auf der Straße unter meinem Rad. Ganz benommen und den Blick Richtung Mond, richtet ich mich auf und versuchte jetzt etwas langsamer auf das Rad zu kommen – man tat das weh. Mein Knie schwoll an und  mit schmerzverzehrten Gesicht und noch am ganzen Körper zitternd fuhr ich zur Sternwarte.
Schnell öffnete ich die Kuppel und richtete das Teleskop auf den Saturn. Wie von Geisterhand schob sich der Mond ins Blickfeld. Immer noch etwas benommen nahm ich die ToUcam und wollte sie in das Reduzierstück 2 Zoll auf 1 ¼ Zoll stecken, als dieses herunterfiel, das erste Mal auf den Holzboden aufschlug, dann durch die Tür auf den Betonkranz und danach 3 Meter in die Tiefe stürzte – das war mein Reduzierstück.
Naja, ich befestigte die Webcam und hatte kurze Zeit später ein wunderschönes Bild auf dem Rechner vom Saturn und dem nun schon sehr nahen Mondrand. Ich nahm nun einige Sequenzen auf und pünktlich zur Bedeckung um 3:30 MEZ wurde das Bild dunkler und verschwand hinter einer Wolkenwand – Klasse...



Nun bemerkte ich das meine Hose zerissen, das Knie dick, ein Schuh kaputt und diverse Schürfwunden Bein und Hände zierten.
Nach gut einer halben Stunde konnte ich den Austritt wieder verfolgen. Doch auch dieser war nur halb zu sehen, dann kamen wieder Wolken.
Um 4:30 MEZ lag ich wieder im Bett und schlief zufrieden über das gesehen ein. Auch wenn diese Saturnbedeckung etwas schmerzlich und teuer war, hat es sich doch gelohnt. In der Zeit wo alle schliefen, habe ich ein Naturschauspiel gesehen. Auf dem Heimweg kamen mir schon einige Frühaufsteher ( oder Spätheimkehrer) entgegen und ich fühlte mich wie ein Sehender unter Blinden. Hoffentlich hat mich keiner gesehen...



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