Sternwarte

Der Mars

Was Mars anbelangt müssen Sie unter Umständen´viel Gedult aufbringen. Denn selbst
wenn er in Opposition (Erdnähe) steht, heißt das noch lange nicht, dass Sie in
Oberflächendetails schwelgen können. Alle zwei Jahre gibt es eine Marsopposition
dann steht der Planet von der Erde aus der Sonne genau gegenüber und ist die
ganze Nacht zu beobachten.
Wegen seiner elliptischen Bahn bietet Mars zwei unterschiedliche Opposiotions-
stellungen: Einmal relativ weit weg von der Erde (Aphel-Opposition) und einmal
relativ nahe dran bei der Erde (Perihel-Opposition). Nur bei letzterer können Sie
auch im kleineren Fernrohr Polkappen und Oberflächenstrukturen erkennen.
Aber notfalls muß man sich für den verhinderten Marsgenuß mit dem beliebten
gleichnamigen Schokoriegel trösten.



Ende August 2003 war die Distanz zwischen Erde und Mars so gering wie noch nie in der Menschheitsgeschichte. Mars in Erdnähe bedeutet, der rote Planet wird zu einem auffälligen Gestirn am Nachthimmel. Für Fernrohrbesitzer ergabt sich die Gelegenheit, wenigstens die grössten Oberflächenformationen selbst zu beobachten. Zudem schickten Europa und die USA Raumsonden in Richtung Mars.

Mars kreist ausserhalb der Erdbahn um die Sonne. Für einem Umlauf braucht Mars fast 23 Monate, während die Erde in nur 12 Monaten die Sonne umkreist. Alle 2 Jahre und 2 Monate überholt die Erde den Mars auf ihrer sonnennäheren Bahn. Dies ist der Zeitpunkt der Opposition. Die Distanz ist besonders gering und der Mars ist während der ganzen Nacht am Himmel als auffälliges Gestirn zu sehen.

Die Marsopposition 2003

Durch seine elliptische Umlaufbahn schwankt der Abstand des Mars zur Oppositionszeit zwischen 56 und 101 Millionen Kilometern. Im Jahre 2003 erreichte der rote Planet seine größte Erdnähe seit 56000 Jahren. Allerdings wird im Mittel alle 16 Jahre eine günstige Perihelopposition erreicht. Beim letzten Mal, im Jahre 1988 war er mit 24´´ nur 1 Bogensekunde kleiner als 2003.
Seit der letzten Erdnähe hat die Fototechnik einen großen Entwicklungssprung zurückgelegt. Mit preiswerten CCDs und Webcams sind heute Aufnahmen möglich, die vor 16 Jahren noch undenkbar gewesen wären.
Der Sommer 2003 begann mit einer fast 2 Monate langen Trockenperiode. Als im Juli der Mars die 18 Bogensekundengrenze überschritt, begann er als Fotoobjekt interessant zu werden und Dank des fast beständig guten Wetters konnten zahlreiche Bilder angefertigt werden. Das erste entstand am 7.7.2003 um 3:30 MESZ.

                   
                   
                  Mars Sommer 2003